Kilometerstand 42884 Von Panama aus fahren wir durch Hügel Richtung Carti wo die Stahlratte (SR) auf uns wartet. Die Straße führt wie eine Achterbahn durch den Dschungel, es ist schön in einer Gruppe flott zu fahren, das waren eine der schöneren 50 km in unserem Leben. Dort angekommen geht es flott, abpacken und alles in den Schubkarren. Die Mopeds bekommen ihre Schnüre zum Verladen auf das Schiff, alles wie immer chaotisch und schnell schnell, aber die wissen was sie tun. Alle in’s Boot zum Schiff und dort werden wir gleich vom Kapitän Ludwig empfangen. Die SR fährt an den kleinen Steg und sitzt am Strand fest, nun werden die Mopeds mit dem Kran aufgeladen – ein paar Probleme gab es nur mit dem 600 kg schweren Ducati-Gespann. Während die Mopeds eingepackt werden und die SR zu einer der San Blas Inseln fährt, gibt es das erste Essen und viel wird geredet. 10 Leute haben nur Reisen und Mopedfahren im Kopf, das passt. Nach dem Essen kehrt Ruhe ein, alle schlafen irgendwo in einem schattigen Eck – der Wecker klingelte schon um 5 Uhr 30, das sind wir überhaupt nicht mehr gewöhnt. Die Mopeds in der Luft zu sehen tat auch nicht gut und das gleichmäßige tuckern vom Motor tut den Rest. Nach zwei Stunden fällt der Anker und der erste springt schon ins Wasser, sehr sehr schön. Die Lieferung von frischem Fisch und Lobster kommt direkt von den kleinen Inseln, Abends haben wir noch nie so viel davon gegessen und es ist sogar noch etwas übrig geblieben. Nach dem ausgiebigen zweiten Frühstück ist nichts machen, ratschen, schwimmen, schnorcheln angesagt – wunderbar.
Auf das Abendessen habe ich verzichtet, da wir um 16 Uhr auf offenes Gewässer gekommen sind, und ich eine schlaflose Nacht an Deck hatte, ist aber besser geworden. Nächster Tag, wieder kein Internet, das Boot tuckert vor sich hin, die Wellen werden besser und der Ruf kommt: Wale! Sie blasen schöne Wasserfontänen aus und zum Schluss sieht man die Schwanzflosse und weg. Eine Stunde später schwimmen mindesten 30 Delfine vor dem Bug, man liegt im Netz und kann sie fast anfassen. Zwischen Ozeanriesen schippert die kleine SR in die riesige Bucht von Cartagena und geht vor Anker, um das Abendessen mit dieser Aussicht kann man uns beneiden. Da Feiertag ist findet kein Zoll statt, wir müssen ohne Moped an Land und schauen uns Cartagena an, ein schöne Altstadt, aber eigentlich wollen wir fahren. Eine neue Sim-Karte muss auch her. Am nächsten Tag werden wir von der SR abgeholt, zum Frühstück und Moped ausladen, aber der Chef vom Zoll kann heute nicht, manana (morgen) ein Lieblingswort überall. Also sitzen wir noch ein bisschen auf dem Schiff ratschen mit Ludwig und gehen wieder in das Hostel. Während ich schreibe versucht Angi das mit dem Handy und dem Datenroaming auf spanisch in den Griff zu bekommen. Handy geht und mit dem Taxi fahren wir auf einen Berg zum Kloster La Popa. Das Beste ist die Aussicht und ich muss feststellen, dass mein Objektiv kaputt gegangen ist. Ich kann es hoffentlich??? erst in Bogota reparieren lassen, das ist mal gar nicht gut.
Der Wecker klingelt wieder um sechs, wieder Frühstück auf dem Schiff, der Obermufti von Arsch Zöllner (OMVAZ) wollte auf das Schiff kommen und die Mopeds anschauen. Wahrscheinlich hat OMVAZ noch nicht ausgeschlafen. Fahren zum Pier abladen, kein Problem aber OMVAZ ist nicht da, nur der Hiwi. Also alle zum Zoll nach Cartagena, aber OMVAZ hat eine Konferenz und dann Siesta. Nach 2,5 Stunden Warten haben wir unsere 9 Unterschriften doch noch vom OMVAZ bekommen. Abends bekomme ich vom Ludwig noch zwei T-Shirts geschenkt, eins passt das andere bekommt erst mal Angi, das Essen war zu gut auf der SR.
Bei einem guten Abendessen mit Ludwigs Familie sind sehr schöne 5 Tage zu Ende gegangen.
Abenteuer Südamerika kann nun endlich beginnen!