Kilometerstand 56051 Track 26 Sitzen hier in Salta (Argentinien) und hören „Mother`s Finest“ im Hostel und die Regenzeit hat uns wieder eingeholt. Aber wir sind heute den Aussichtsberg mit nur 1100 hm hoch gerannt (keine Luftprobleme), wunderschöne Aussicht auf Salta und die Wasserfälle/-spiele oben, auch wunderschön. Nach einem Mittagessen (in Argentinien von 12 – 17 Uhr (Siesta, die Geschäfte sperren um 17 Uhr auf und 21 Uhr 30 abends zu), sitzen wir am Hauptplatz und schauen den Tauben zu. Die gefährlichste Situation unserer Reise – ein Palmwedel fällt nur einen Meter vor uns runter, das kann nur eine Kokosnuss am Strand direkt auf den Kopf toppen. Bin gerade im Sitzen eingeschlafen (23 Uhr 15), die Leute kommen mit Essen (Empanadas) und unterhalten sich lautstark. Ich habe Hunger und gehe nun ins Bett, Angi liest noch, 24 Uhr gute Nacht.
Vor Cafayate fahren wir durch eine 80 km langen Canyon, die Straße nennt sich Ruta del Vino – kommen nicht vorwärts vor lauter fotografieren. In Cafayate essen wir Mittags gut Steak mit einem starken Roten dazu und suchen uns lieber gleich ein Hotel. Nun sind wir auf der „Ruta 40“ und es werden 4300 km am Straßenrand angezeigt, ist das weit bis zum Ende der Welt?
Quilmes ist eine Ruinenstadt und keiner weiß was da los war, auch gut, muss man sich nichts aus den Fingern saugen. Sicher ist, die Spanier haben alles zerstört, wie überall. In El Mollar gehen wir früh ins Hostel wegen Regen. Ich verziehe mich mit meiner Ziach in ein Zimmer wo es vom Dach tropft und alles hochgestellt ist. Die Besitzerin, eine ausgeflippte Französin, ist so begeistert von meinem „Akkordeon“, setzt sich Koka kauend, Wein trinkend und ein Joint nach dem anderen rauchend dazu, so bleibt man schlank. Später kommt Falco mit seiner Freundin dazu, er studiert Folklore Musik in Buenos Aires und spielt wunderbare Lieder auf der „Charango“, einer 10-seitigen Gitarre. Mit zweistimmigen Gesang, ein unvergessener Abend und wie immer – Musik verbindet auch ohne Sprache.
In Fiambala sehen wir bei der SARR (South America Rally Race) zu und fahren in der Verbindungsetappe auch mit. Bekommen auch Beifall und kommen uns wie die Großen vor. Den Nachmittag verbringen wir bei einer Thermalquelle beginnend bei Becken 42 Grad, ein Grad abgestuft bis Becken 32 Grad, nicht schlecht.
Die Argentinier sagen: Als Gott die Welt erschaffen hat, hatte er noch Landschaft übrig und die verteilte er in Argentinien! Und das stimmt, der San Francisco Pass mit knapp 500 km Länge und bis auf 4700 hm durch die Anden, mit einer Grenze sonst NIX, außer Berge, unendliche Weiten und Lagunen in allen Farbschattierungen. So geballt haben wir das alles noch nicht gesehen.
Am Pazifik machen wir in Bahia Inglesa zwei Tage Pause und wie immer Nebel am Morgen und saukaltes Meer. Weiter geht es Richtung Süden am Meer entlang. Auf Zeltplatzsuche fällt mir mein Moped im Sand um und wieder der Ventildeckel kaputt, super oder?!
Mit Kaltmetall und Schrauben gerade klopfen, viel kompetente Hilfe von Chilenen und einem geschenkten Liter Öl bekommen wir das Ding nicht dicht, da die Dichtung schon arg ramponiert ist. Am nächsten Tag (Sonntag) holen wir Silicon aus der 40 km entfernten Stadt. Immer noch nicht dicht – eine Beilagscheibe untergelegt und fester angezogen, jetzt geht es einigermaßen. Da wir für das Öl kein Geld geben durften, mussten sie halt bayerische Musik anhören. In La Serena gibt es angeblich eine BMW Dealer, ist aber 300 km entfernt, schau ma mal! 😆 😳 😉 😀 🙄 ➡ Wir brauchen ihn nicht, da der Deckel fast dicht ist.
Ach ja, wie mache ich aus einem Tourenmoped ein Adventuremoped: 5 Liter Reservekanister auf eine Fußraste gebunden und 2,5 Liter Wasserflasche mit Benzin auf die Packtasche, 600 km Reichweite! Und fast kostnix!