Kilometerstand 48772 Track 21 In Cuenca feiern wir das erste mal in unserem Leben Weihnachten ganz allein, das ist nicht schön und macht Heimweh, aber es freut uns das viele an uns gedacht und geschrieben haben, das macht es leichter. Am 25. fahren wir nach Vilcabamba, dort wollten wir wandern. Aber jetzt habe ich Schnupfen und wir fahren am nächsten Tag gleich weiter. Bewusst haben wir uns für den kleinsten Grenzübergang nach Peru entschieden, was heißt dass wir auf Ecuador-Seite einen 100 km Schotterpass meist im Regen fahren mussten, was nicht weiter schlimm wäre aber die Reifen sind jetzt schon „Slick’s“ und somit wird es im Matsch eine reine Schlitterpartie.
Von oben sehen wir einen Fluss und ein paar Häuser, das ist die Grenze, wie im Film. Beim „ausstempeln“ sitzen wir in einer Ledercouch und es dauert eine Minute, das checken von Verkehrsvergehen dauert ein bisschen länger (die Polizisten geben Verkehrsvergehen nur noch in das Handy ein ohne Bescheid zu sagen). Nach einem Kaffee sind die Mopeds auch draußen. Bloß beim aufsperren der Schranke lassen es sich die Burschen raushängen, dass sie die Macht hier haben. Nach Fingerscan und Gesichtsfoto (gibt es so etwas in Deutschland?) sind wir 10 Minuten später in Peru.
In San Ignacio wechseln wir Geld, kaufen eine SIM-Karte und sind erstaunt, das Essen gehen genauso teuer ist wie das Hotel, das hatten wir so noch nicht erlebt. Bei der Weiterfahrt kommen wir wieder in Flachland wo Reis angebaut wird und dort werden sehr gesundheitsfördernde Pestizide gespritzt. Der Regen hat uns wieder eingeholt, aber wir entscheiden uns doch für die hohen Berge und nicht für die Küste und werden mit Kuelap überrascht. Die Wolkenkrieger haben auf 3000 hm eine Festung gebaut die später von den Inkas erobert worden ist. Diese Wälle halten nun schon 2000 Jahre, die zwei Eingänge sind so schmal das man nur einzeln durchkommt. Bei einem Angriff haben sie auf der anderen Seite die Feinde gleich wieder den Berg runter geschmissen, weil breit ist die Siedlung nicht, nur lang. In dem sehr anschaulichen Museum kann man sogar in einer Klimakammer durch die Scheibe ausgegrabene Mumien bestaunen.
Die nächsten 240 km geht es auf einer Hauptstraße weiter, Prost Mahlzeit. Oben, auf 3600 hm 9 Grad dann geht es 3000 m runter 34 Grad und wieder hoch. Es ist Sonntag und überall ist Markt, sehr abenteuerlich! In Cajabamba treffen wir wieder auf den „Camino de Cuesta“ auf dem wir in Medellin in Kolumbien schon gewandert sind, der jetzt „Qhapaq-Nan“ heißt. Für die nächsten 50 km brauchen wir 2,5 Stunden, immer noch Hauptstraße. Dort in „Marcahuamachuco“, das Machu Picchu des Nordens, ist leider nichts in englisch und alles in den Wolken, aber imposant. Weiter in den Anden, Straße 2. Kategorie auf 4300 hm im Regen und Angi hat Durchfall – geht überhaupt nicht. Wir fahren nach Trujillo an den Strand. An Silvester schauen wir uns „Chan Chan“ an. Das Volk der „Chimú“ hatte wahrscheinlich die größte Stadt um 300 nach Christus in Südamerika, alles aus Lehm gebaut. Die Inkas konnten sie militärisch nicht besiegen, also leiteten sie den Fluss um und brachten so die Stadt in ihre Gewalt.
Das Jahr klingt für uns mit Meeresrauschen aus und wir wünschen allen ein gutes neues Jahr.