Kilometerstand 20602 Von Reedsport aus fahren wir an der Küste weiter nach Norden, nun ist es der HW 101, aber nach 30 Meilen wird die Straße wirklich langweilig, die Städte immer länger und der Verkehr mehr. Also wieder auf kurvige kleine Straßen und das ist in Oregon überhaupt kein Problem. Immer dem Naturlauf der Flüsse folgen, auf Schotter oder Teer. Sitzen nun auf einem CP der angeblich voll ist, aber alle Plätze leer sind. Reserviert ist alles, bezahlt auch, und die Amis kommen einfach nicht und lassen alles verfallen, kostet ja nur 20,- für den Stellplatz. Erst auf den HW 1, dann weiter auf dem HW 101 nach Port Angeles, das erste mal so richtig im Regen beim Fahren. Gehen dann in das Visitor Center vom Olympic NP. Es gibt überall Visitor Centers, dort geht man hin, bekommt Kartenmaterial und Tipps wo es für uns am Besten ist. Die Parkranger nehmen sich wirklich Zeit, müssen immer (enthusiastisch es ist alles toll) das selbe erzählen und das den ganzen Tag. Wirklich eine gute Einrichtung und alles kostenlos. An den State Grenzen gibt es sie auch und die sagen dir wo du z.B. auf deiner Route in Oregon Sehenswertes siehst. Deswegen haben wir unsere Route auch schon oft umgeschmissen und wir versuchen den Termin mit der Stahlratte (Schiff von Panama nach Kolumbien) um 10 Tage nach hinten auf den 29.10 zu verschieben.
Heute sind wir den Cascade Trail gegangen, dort wachsen Farne und Moos und es schaut aus wie in Jurassic Park, auch wieder wunderbar auf Waldboden, kein Felsen. Weiter zu Hurricane Ridge, 17 Meilen Kurven, ein schöner Aussichtspunkt, aber am Brauneck ist es schöner. Die Ferien haben begonnen, überall schreiende Kinder.
Nun kommt das was sein muss und es ist mir klar ich könnte es mir sparen. Cape Flattery, der nordwestlichste Punkt in Nordamerika (ohne Alaska), ist eine Sackgasse aber nur 25 Meilen. 100 Tage nach Key West stehen wir vor einer Insel mit Leuchtturm, schauen in den wolkenverhangenen Himmel und wissen von nun an immer Richtung Süden.
Am 4. Juli, Nationalfeiertag, esse ich endlich meinen ersten sehr guten Hamburger, hat lange gedauert. Das schießen der Feuerwerkskörper hören wir nur aus der Ferne, ich will in der Nacht nicht Moped fahren. Heute (es ist ein langes Wochenende in den USA) ist sehr langes Anstehen in den NP angesagt – wir Gott sei dank nicht, sehen die Autoschlange erst beim rausfahren. Wir gehen den Hoh Rain Forest Trail meist in der Ebene dahin, Farne und moosbehangene Bäume ala Tolkin, wunderschön! Auf dem South Beach CP sind offiziell 2 Plätze frei, ich baue das Zelt auf, Angi geht zum zahlen, eine halbe Stunde später packen wir die Mopeds wieder auf. Der Host (CP Wächter) hat geschlafen, die Plätze sind doch belegt. Jetzt weiß ich warum Waffen in den USA erlaubt sind (Ranger und Hosts sind Halbgötter). Hätten schön am Pazifik schlafen können, haben dann aber einen schönen Platz in der Botanik gefunden und ! Kost Nix ! Am Lake Quinault gehen wir frühmorgens (bei den Amis hat der Wecker noch nicht geklingelt) noch einen kurzen Trail, schön, aber wir wollen wieder Himmel sehen und fahren noch einmal um den See. Nun sitzen wir wieder in einem Inn (Motel), ich mache den Bericht, Angi wäscht (Waschsalon)  und wir trocknen unsere Sachen da es in der Nacht zum Regnen angefangen hat. Ich habe (fauler weise) das Außenzelt nicht mit aufgestellt, da Angi auf der Wiese auf dem Rücken liegend gesagt hat – vielleicht wird es ja jetzt schön, und keine Wolke am Himmel war.
Der Olympic NP hat es uns mit dem Wetter nicht leicht gemacht, aber sehr sehr schön.