Kilometerstand 45491 Track 15/16 Guatape wurde uns immer empfohlen, dort ist ein riesiger Stausee gebaut worden, lauter kleine Inseln schauen aus dem Wasser. Die Hauptattraktion ist ein 250 m hoher Monolith der mit 700 Stufen bestiegen werden kann, wir natürlich auch „ächts“, aber die Aussicht ist fantastisch.
Mein Mopedschlüssel ist nass geworden sagt Tommy, also er ist kaputt (aber nur vom Schwitzen) sonst immer Regenkombi. Also die Zeit läuft, in ca. 16 Batterien sind wir wieder daheim, da jede eine Woche hält.
Am Wochenende lassen es die Kolumbianer immer krachen und kommen auch immer in Hotels mit Garage. Das heißt für uns, immer 3 Tage alles super laut. Musik auf der Straße und beim Zurückkommen in das Hotel, Abends und beim Frühstück sowieso. Die Route sollte zum Rio Claro gehen, aber 10 km vor der Ortschaft wo wir übernachten wollten gab es einen Erdrutsch. Frühestens in 24 Stunden soll er frei sein, ich glaube es dauert länger, sie sind fleißig aber der Mist rutscht immer von oben runter. Jede Stunde werden alle zu Fuß rüber geführt, dort wartet der Bus und weiter geht es, und wir – 90 km zurück. Wieder der Versuch einer weiße Straße auf der Landkarte und schon schrauben wir uns, anfangs auf Teer und ab der letzten Stadt auf Schotter und Schlamm, auf 3500 hm. Die Abfahrt (2700 hm) im Abendlicht kommt einem vor wie in den Alpen, sehr schön.
Im NP Ruiz mit dem dazugehörigen Vulkan, machen wir eine Auffahrt im Schotter auf 4100 hm. Man darf mit den Mopeds nicht reinfahren, aber es ist sowieso alles im Nebel. Also fahren wir runter und fahren 60 km Kurven vom Feinsten in die verkehrte Richtung, irgendwie habe ich es ja gewusst, aber ich wollte auf der geplante Route bleiben. Abends im Hotel beschließen wir wieder zurück zu fahren Richtung Salento (ist auch im NP Ruiz), mit dem Ergebnis, das mit den Reifen bis Lima wird knapp – wir wissen nicht wie andere 25000 km auf den Reifen fahren können!? Haben aber dafür am Morgen den Vulkan Ruiz in aller Herrlichkeit gesehen.
Salento mit dem Valle del Cocora ist berühmt für die höchsten Wachspalmen, auch Nationalbaum von Kolumbien. In Cocora bekommen wir das erste mal einen der schöneren CP und können vom Zelt aus in der Früh direkt die 12,5 km Runde wandern. Alles schaut aus wie in den Alpen wunderschön, aber die Hauptattraktion sind Kolibris Da kann man mit der Kamera bis auf 5 cm rangehen, das nenne ich mal Geschwindigkeit mit den Flügeln und den Richtungswechseln. Die Landschaft ist sehr schön, da kommen Heimatgefühle auf.
Wieder überqueren wir die Zentralanden teilweise bei Regen und brauchen für 75 km 2,5 Stunden, wegen wahnsinnigem LKW Verkehr. Wir können überholen, die PKWs nicht, die stehen permanent in den Auspuff Abgasen. Aber es werden wie verrückt Straßen, Tunnel und Brücken gebaut. Was bei uns der Brenner in den 70er auf 1300 hm war, wird hier halt alles auf 3500 hm gebaut – und immer der brutale Regen, 3 Monate in der Regenzeit. Wir routen immer mit Google Offlinekarten und das funktioniert bestens, ist auch immer der kürzeste Weg, halt oft auch auf Schotter sehr abenteuerlich, aber das wollen wir ja.
In der Tatacoa Wüste ist es plötzlich wieder 41 Grad heiß, gestern noch 13 Grad in Salento und meine Freunde die Mücken sind wieder da. Hier sind wir im kleinen Ableger vom Bryce Canyon (Angi sagt ein Puppenhaus) aber sehr schön! UND die Kakteen bringen eine schöne Abwechslung in die Landschaft. Vormittags gehen wir in grauer Wüste durch den wie eine Schlange gewundenen Canyon (haben wir schon einmal gehabt) und im Abendlicht durch den roten Teil der Wüste. Und dann können wir das erste mal durch Fernrohre Mond, Saturn und Pluto anschauen. Auf dem Rücken liegend bekommen wir eine sehr anschauliche Einführung in den Sternen Himmel, leider auf spanisch, super oder.
Ich freue mich schon auf den Sternenhimmel in der Atacama Wüste.